Mit Objekten von der Steinzeit bis zur Gegenwart erzählt das Vonderau-Museum Fulda die Geschichte des Landkreises. Das Museum will nun einen Teil der Exponate inventarisieren, um auf dieser Grundlage ein Sammlungskonzept für das Haus zu entwickeln. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützt dieses Vorhaben aus dem kommunalen Finanzausgleich: Mit 81.920 Euro fördert es die Inventarisierung, Restaurierungsarbeiten sowie den Ankauf eines Gemäldes des Fuldaer Künstlers Johann Andreas Herrlein.
„Der Aufbau und Erhalt von Sammlungen sind zentrale Aufgaben eines jeden Museums“, erklärt Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Sie bilden die Grundlage für das Sammlungskonzept, also dafür, was ein Museum überhaupt bewahren und zeigen will. Deshalb unterstützen wir das Inventarisierungsvorhaben des Vonderau-Museum Fulda sehr gern, weil es die Chance ergreift, Fragestellungen unserer Zeit in seine Sammlung einzubringen und ein noch attraktiveres Museum zu schaffen. Wir brauchen solche Orte der Erinnerung und des Diskurses, zu denen möglichst viele Menschen Zugang finden – dann können sich kluge und kreative Köpfe entfalten und dazu beitragen, dass unsere Gesellschaft zukunftsfähig wird.“
Neuausrichtung des Sammlungskonzeptes
Das Vonderau-Museum Fulda wurde 1875 gegründet. In drei Dauerausstellungen präsentiert es Aspekte der regionalen Kulturgeschichte sowie der Naturkunde. Zudem verfügt es über eine Kunstsammlung mit Werken historischer und zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler. Derzeit lagert ein Teil der Museumssammlung in einem Außendepot auf dem Gelände des Städtischen Bauhofs. Da die Lagerfläche in Zukunft anders genutzt werden soll, muss das Sammlungsgut weichen. Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftler werden deshalb die Objekte aus den Bereichen Handwerk, Industrie, Technik und Militaria systematisch dokumentieren und erfassen. Die Inventarisierung bildet in einem weiteren Schritt die Grundlage für die Weiterentwicklung eines Sammlungskonzepts für das Vonderau-Museum. Einen Schwerpunkt stellen bereits jetzt die Gemälde von Johann Andres Herrlein dar, der im 18. Jahrhundert als Hofmaler der Fuldaer Fürstbischöfe tätig war und etliche Werke für Kirchen oder Privatpersonen schuf. Mithilfe der Förderung konnte ein neues Werk Herrleins für die Sammlung angekauft werden.
Von der Förderung profitieren auch andere Museumsbereiche. So konnte ebenfalls die Sammlung Lioba Munz dokumentiert werden, die als Nonne und Goldschmiedekünstlerin im Fuldaer Kloster wirkte. Auch konnte mit dem Geld ein Gasthausschild aus der Sammlung des Vonderau-Museum Fulda restauriert werden.