Zusätzlich zur nachhaltigen Stärkung der Sicherheitsbehörden begegnet das Hessische Innenministerium Extremismus, Antisemitismus und Hass auch mit einem breit gefächerten Präventionsangebot. Die Hessische Landesregierung setzt auch in den Jahren 2023 und 2024 ihre Förderung fort und unterstützt die Fachstellen für Demokratieförderung und phänomenübergreifende Extremismusprävention – kurz DEXT-Fachstellen – mit insgesamt mehr als drei Millionen Euro.
„Wir haben die Ausgaben für die Extremismus-Prävention in den letzten Jahren vervielfacht. 2014, als wir das Hessische Informations- und Kompetenzzentrum gegen Extremismus aufgebaut haben, standen hierfür noch 417.000 Euro zur Verfügung. Der Erfolg der Präventionsmaßnahmen hat zu einem stetigen Ausbau geführt. Dass nach 2021 die Programme und Angebote auch 2022 mit mehr als zehn Millionen Euro unterstützt werden, ist nicht nur für Hessen rekordverdächtig. Antisemitismus und Rechtsextremismus – wie jegliche politische Extreme – stehen einer freiheitlichen demokratischen Gesellschaft diametral entgegen. Sie sind die Feinde unserer Zeit, die wir mit allen Mitteln des Rechtsstaats sowie umfangreichen Präventionsmaßnahmen bekämpfen. Dabei stärken wir auch kommunale Akteure in allen Regionen Hessens, unter anderem durch DEXT-Fachstellen, um flächendeckend den Herausforderungen vor Ort entschieden zu begegnen“, so Innenminister Peter Beuth.
DEXT-Fachstellen
Seit Beginn der zweiten Förderperiode des Landesprogramms „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ (2020-2024) können in jedem Landkreis, jeder kreisfreien Stadt und jeder Sonderstatus-Stadt DEXT-Fachstellen eingerichtet werden. Bislang wurden 30 DEXT-Fachstellen eingerichtet bzw. befinden sich im Aufbau und sind somit zukünftig in nahezu allen Landkreisen und bei den Landkreisen direkt angesiedelt. Gefördert werden die DEXT-Fachstellen in den Jahren 2023 und 2024 grundsätzlich mit jeweils insgesamt bis zu 100.000 Euro aus dem Landesprogramm „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“.
Aufgrund ihrer regionalen Anbindung sind die DEXT-Fachstellen eine Anlaufstelle für Erstberatung in den verschiedenen Phänomenbereichen des Extremismus. Sie sollen zudem zu einer lokalen Vernetzung relevanter Akteurinnen und Akteure beitragen und lokale Projekte fördern. Die DEXT-Fachstellen reagieren dabei zielgerichtet und passgenau auf Bedarfe vor Ort, mobilisieren erforderliche Hilfs- und Beratungseinrichtungen und organisieren Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen. Sie bieten zudem ein niedrigschwelliges und flexibles Hilfsangebot für Kommunen, Institutionen sowie Bürgerinnen und Bürgern an. Durch ihre Vernetzung wird die Möglichkeit geschaffen, Erfahrungswerte zu sammeln und diese in der weiteren Arbeit nutzbar zu machen.
„Aus Sicht der Landesregierung sind die DEXT-Fachstellen gerade in diesen schwierigen Zeiten, in denen die Legitimität des Staates von verschiedenen Gruppen mitunter aggressiv in Frage gestellt wird, wichtige Anlaufstellen in der Region, wenn es darum geht, die Handlungssicherheit im Umgang mit Extremismus zu vermitteln und zu stärken sowie Betroffene an spezialisierte Beratungsstellen zu verweisen“, so Innenminister Peter Beuth.
Hintergrund:
Fachliche Begleitung
Fachlich begleitet werden die DEXT-Fachstellen durch das im Hessischen Ministerium des Innern und für Sport angesiedelte Hessische Informations- und Kompetenzzentrum gegen Extremismus (HKE) und einen Fachbeirat aus staatlichen und zivilgesellschaftlichen Stellen. Die zentrale Aufgabenstellung des HKE ist die phänomenübergreifende Koordinierung der hessischen Programme und Projekte der Prävention gegen verfassungsfeindliche Bestrebungen aus den verschiedenen Phänomenbereichen des Extremismus. Weitere Informationen zu den DEXT-Fachstellen inklusive Erreichbarkeiten finden sich im Internet auf der Seite des HKE: https://hke.hessen.de/foerderprojekte/saeule-a/dextÖffnet sich in einem neuen Fenster