Die Hessische Landesregierung steht fest an der Seite der Sportverbände und -vereine im Land und wird sie auch in der aktuellen Energiekrise unterstützen. Dies kündigte Ministerpräsident Boris Rhein in seiner Rede vor dem Hauptausschuss des Landessportbundes Hessen (lsb h) in Frankfurt am Main an. Sportminister Peter Beuth und der Regierungschef überreichten vor Ort auch eine Förderung in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro für die Ausbildung von Hessens Trainern und Übungsleitern.
„Sport macht nicht nur Spaß und hält fit. Er verbindet die Menschen auch und ist für den gesellschaftlichen Zusammenhalt unverzichtbar. Deshalb unterstützt und fördert die Landesregierung den Leistungs-, Breiten- und Behindertensport, wo immer es machbar und geboten ist. Gerade in der aktuellen Energiekrise ist es wichtig, dass der organisierte Sport für alle möglich und attraktiv bleibt. Hessen hat sich bei der letzten Ministerpräsidentenkonferenz Anfang November deshalb dafür stark gemacht, dass auch der Sport bei den Härtefallregelungen zur Strom- und Gaspreisbremse nicht außen vorgelassen wird. Der Bund sah dies anders. Ich kann Ihnen aber versichern, die Landesregierung wird die Vereine und Verbände nicht alleine lassen. Wir werden den Sport im Rahmen eines eigenen Landesprogramms unterstützen“, sagte Ministerpräsident Boris Rhein.
Große Qualifizierungsoffensive
Das Land Hessen startet darüber hinaus gemeinsam mit dem Landessportbund eine umfangreiche Qualifizierungsoffensive für Trainer und Übungsleiter sowie die Schieds- und Kampfrichter in den rund 7.500 hessischen Sportvereinen. Hessen unterstützt die Ausbildung mit einer Zuwendung in einer Gesamthöhe von rund 1,3 Millionen Euro, welche dabei in ein breit gefächertes Bündel von 16 Einzelmaßnahmen fließen. Die Förderung erfolgt in zwei Tranchen: Den ersten Zuwendungsbescheid in Höhe von 727.000 Euro übergab Sportminister Beuth im Rahmen der Sitzung des Hauptausschusses. Der zweite Bescheid über 560.000 Euro folgt im Dezember 2022.
„Die Hessische Landesregierung lässt den Sport in Hessen nicht im Stich. Um die Motivation von Hessens ehrenamtlichen Trainerinnen und Trainer sowie Übungsleiterinnen und Übungsleiter nach der Pandemie zu stärken, starten wir gemeinsam mit dem Verband eine Qualifizierungsoffensive für diese Zielgruppen. Sie sind das entscheidende Element, um gerade Kinder und Jugendliche für den Vereinssport zu begeistern. In Zeiten von Bewegungsmangel tragen gut qualifizierte Kursleiterinnen und Kursleiter durch neue Impulse und Ideen dazu bei, dass die hessischen Vereine mit ihren Sport- und Bewegungsangeboten attraktiv für alle Generationen und Zielgruppen bleiben. Zugleich leben sie wichtige Werte wie Fair Play und gegenseitigen Respekt vor. Deshalb beziehen wir auch ganz bewusst die Kampf- und Schiedsrichter in die Qualifizierungs-Offensive mit ein“, sagte Hessens Sportminister Peter Beuth.
Die einzelnen Maßnahmen sehen neben der weiteren Verbesserung der Ausbildungsangebote und Lerninhalte unter anderem eine direkte Unterstützung der Sportvereine für die Übungsleiterarbeit vor. Die Qualifizierungsoffensive wird helfen, die Ausbildung digital weiterzuentwickeln und verstärkt damit eine bereits durch die Pandemie angestoßene Entwicklung im Sport. Zudem werden die Ausbildungen vermehrt dezentral in den hessischen Regionen angeboten werden und damit den Wünschen insbesondere der Sportkreise Rechnung getragen. Nicht zuletzt bringt das Paket spürbare finanzielle Erleichterungen für Vereine und Verbände in der Übungsleiterarbeit mit sich.
„Das ist gut investiertes Geld“
Ein wichtiger Punkt, wie Katja Köhler-Nachtnebel, Vizepräsidentin Schule, Bildung und Personalentwicklung festhält: „Qualifizierte Übungsleiterinnen und Übungsleiter sind ein Pfund, mit dem unsere Sportvereine wuchern können. Wir haben festgestellt, dass Vereine mit gut ausgebildeten Kursleiterinnen und Kursleitern während der Corona-Pandemie ihren Mitgliederbestand halten konnten, während andere Vereine Mitgliederverluste hinnehmen mussten. Das belegt eindeutig, wie wichtig gut ausgebildete Übungsleiter und Trainer sind. Wir sind dem Land Hessen daher sehr dankbar für diese Förderung. Das ist gut investiertes Geld in die Zukunft des Sports und damit auch in die Zukunft unseres Landes.“
Lsb h-Präsidentin Juliane Kuhlmann unterstreicht indes, welch hohen Stellenwert die Themen Aus-, Fort- und Weiterbildung für die Dachorganisation des hessischen Sports haben. „Jedes Jahr bilden wir fast 500 Übungsleiterinnen und Übungsleiter aus, denen wir anschließend immer wieder Fortbildungsangebote ermöglichen.“ Neben der Vereinsmanager-Ausbildung seien auch die Ausbildungen in den Bereichen Breitensport, Fitness oder Prävention/Rehabilitation stark nachgefragt. „Ich freue mich sehr, dass sich die meisten unserer Vereine bewusst sind, wie wichtig Aus-, Fort- und Weiterbildung heutzutage ist. Sie können sich dadurch echte Alleinstellungsmerkmale schaffen und sich von kommerziellen Anbietern abheben. Dass das Land Hessen unsere Vereine auf diesem Weg begleitet, weiß ich sehr zu schätzen.“
Hintergrund
Sportförderung in Hessen steigt auf Rekordniveau
Ein wichtiges Ziel der hessischen Sportförderung ist es, für alle Bevölkerungsschichten und Altersgruppen die Chancen und den Anreiz zu aktiver sportlicher Betätigung zu schaffen. Hessens Sportvereine zählen etwa zwei Millionen Mitglieder, die in rund 7.500 Vereinen des Landessportbundes organisiert sind. Die Hessische Landesregierung hat den organisierten Sport in Hessen 2021, unabhängig von Corona-Hilfsprogrammen, mit einem Volumen von rund 61 Millionen Euro unterstützt. Die Sportförderpolitik der Landesregierung setzt dabei bei den kleinsten Einheiten, den Vereinen in den Kommunen an. Die Bandbreite der Unterstützung für insbesondere kleinere Vereine reicht von der Neuanschaffung von Sportgeräten über die Sicherung des Trainings- und Spielbetriebes bis zur Förderung der Jugendarbeit. 2022 unterstützt die Hessische Landesregierung den Sport mit Rekordinvestitionen. Insgesamt rund 65,5 Millionen Euro stehen in diesem Jahr für die Förderung des Sports in Hessen bereit.