Der hessische Justizminister Roman Poseck erklärte anlässlich der traurigen Nachricht vom Tode Karl Heinz Gassers:
„Die Justiz in Hessen und in Thüringen ist Karl Heinz Gasser zu großem Dank verpflichtet. Der Verstorbene hat sich mit einem hohen persönlichen Einsatz um den Rechtsstaat in beiden Bundesländern verdient gemacht. Seine Wurzeln hatte Karl Heinz Gasser in der hessischen Justiz, in der über viele Jahre als Richter in der ordentlichen Gerichtsbarkeit und in der Verwaltungsgerichtsbarkeit sowie als Mitglied des Staatsgerichtshofes des Landes Hessen gewirkt hatte. Mit der Wiedervereinigung ist er 1990 nach Thüringen gewechselt, um seine umfassenden Erfahrungen aus der hessischen Justiz in den Aufbau eines neuen Rechtsstaats im Freistaat Thüringen nach der SED-Diktatur einzubringen. Er hat seit 1990 als Staatssekretär, zunächst im Justizministerium, sowie später als Justizminister und als Innenminister Maßstäbe gesetzt und sich um unseren demokratischen Rechtsstaat verdient gemacht. Besonders wichtig war ihm stets die enge Zusammenarbeit zwischen Hessen und Thüringen, insbesondere in der Justiz. Zahlreiche Juristinnen und Juristen sind seinem Vorbild gefolgt und zur Aufbauhilfe ebenfalls in den 90iger Jahren von Hessen nach Thüringen gewechselt. Großer Mut, unbändiger Einsatz und ein Ethos für die Prinzipien unseres Rechtsstaats haben diejenigen verbunden, die damals wie Karl Heinz Gasser Hessen verlassen haben, um in Thüringen eine rechtsstaatliche und leistungsfähige Justiz aufzubauen. Die Kooperation zwischen Thüringen und Hessen hat über viele Jahre die Handschrift von Karl Heinz Gasser getragen. Sie wirkt bis heute fort, beispielsweise in der gemeinsamen Ausbildung der Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger für beide Bundesländer in Rotenburg an der Fulda. Die hessische Justiz wird Dr. Karl Heinz Gasser ein ehrendes Andenken bewahren.“