Anlässlich eines Austauschs mit dem Hessischen Apothekerverband e.V. und dem damit verbundenen Besuch der Wilhelms-Apotheke in Wiesbaden erklärte Hessens Gesundheitsministerin Diana Stolz: „Apothekerinnen und Apotheker sind die Garanten für eine niederschwellige und hochwertige Beratung in der Stadt und auf dem Land. Darauf haben die Bürgerinnen und Bürger einen Anspruch und dafür macht die Hessische Landesregierung sich stark.“ Mit Blick auf die von Bundesgesundheitsminister Lauterbach durch die Apothekenreform ins Spiel gebrachten Änderungen betonte die Staatsministerin weiter: „Die inhabergeführte Apotheke darf nicht zerschlagen werden. Filialen ohne apothekerliche Aufsicht lehnen wir ab. Es gilt, die Apotheke zu stärken und nicht zu schwächen.“
Holger Seyfarth, Vorsitzender Hessischer Apothekerverband: „Der vom BMG vorgelegte Referentenentwurf ist ein Generalangriff auf unseren gesamten Berufsstand, unsere pharmazeutische Kompetenz und die wohnortnahe Arzneimittelversorgung durch die Apotheken vor Ort. Minister Karl Lauterbach rückt weder die Arzneimittelsicherheit noch die wohnortnahe Versorgung der Menschen in den Fokus, sondern scheint uns Apotheker als letzte Kontrollinstanz und als letzten Sicherheitsfaktor zwischen der ärztlichen Verschreibung und dem Patienten abschaffen zu wollen.“
„Heimat“ und „Anlaufstelle“
Stolz zeigte sich beeindruckt, wie stark die Bindung der Stammkunden an „ihre“ Apotheke auch hier in der Landeshauptstadt sei. Im ländlichen Raum sei die Apotheke oftmals noch viel stärker auch ein Teil von „Heimat“ und „Anlaufstelle“ für die Menschen. „Nirgendwo sonst erhält man solch eine Beratung ohne Termin: persönlich, fachkundig und niederschwellig.“
Die Apotheke spielt damit eine wichtige Rolle bei der Patientensteuerung. Apotheken sind Teil der Gesundheitsversorgung der Menschen, sie gehören in die intersektorale Betrachtung einer adäquaten und zukunftsfesten Versorgung und sie tragen entscheidend zur Arzneimittelsicherheit bei.
Stolz unterstrich abschließend: „Wir haben in der Pandemie gesehen, wie wichtig die Apotheken sind und welche Rolle ihnen zukommt. Daran sollten wir nicht rütteln.“